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Auf großem Fuß

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Ein neuer Sneaker deiner Lieblingsmarke kommt nächste Woche auf den Markt. Den musst du haben, unbedingt! Oder lieber doch nicht? Zugegeben, schick sieht er aus, der neue, aber: der „alte“ passt noch, ist noch gut, ist nur eben nicht DER Schuh…

Die Verlockung ist groß, aber:

Pro Jahr werden weltweit zirka 7 Milliarden Sneaker produziert. Das sind für fast jeden Erdenbewohner jedes Jahr ein neues Paar.

Ein Paar dieser Schuhe erzeugt etwa 13,6 Kilogramm CO₂-Emissionen.

Das sind 95.200.000.000 Kilogramm CO2 für alle Sneaker zusammen pro Jahr das sind 95.200.000 (sprich: fünfundneunzig Millionen zweihunderttausend) Tonnen.

Kaum zu glauben, oder?

Sneaker bestehen aus bis zu 30 Komponenten: Kunststoffe, Gummi, Leder, Baumwolle, Pappmaschee, Industrieruß und Metall

Viele der Kunststoffe kennt man kaum, einige Namen hat man zumindest schon gehört: Polyurethane, Polyester, Cycloolefin-Copolymere, Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke, Nylon, Thermoplastische Elastomere, Ethylen-Vinylacetat-Copolymere, Polypropylenglycole. Und zusätzlich werden für die Herstellung viele aggressive Chemikalien benötigt, die durch die Produktion ins Abwasser und damit in die Umwelt gelangen. Sneaker aus Leder sind auch nur dann besser, wenn das Leder nicht mit Chrom gegerbt wurde, denn das ist krebserregend.

Außerdem ist die Lederindustrie ein Teil der Fleischindustrie – und damit Hauptverursacher der Abholzung des Regenwaldes für Weideflächen.

Dann gibt es auch Sneaker aus Baumwolle. Toll? Na ja. Baumwolle wird in Monokultur angebaut. Dafür braucht man Pestizide, die wiederum fürs Insektensterben verantwortlich sind. Baumwolle gilt als das landwirtschaftliche Produkt mit dem höchsten Einsatz an Chemikalien und Düngemitteln und hat einen hohen Wasserverbrauch.

Da die Einzelteile der Sneaker fest miteinander verklebt sind, kann man sie auch nicht recyclen. Die Kunststoffe verrotten nicht (oder erst in hunderten Jahren).

Verwendet man stattdessen Kautschuk, einen nachwachsenden Rohstoff, hat man auch die bei Baumwolle aufgezählten Probleme wie Monokultur, Pestizide und einen Bedarf an riesigen Anbauflächen.

Du bestellst sicherheitshalber zwei verschiedenen Farben, sieht man ja auf dem Bildschirm nicht so gut – das Paar Schuhe, das du zurückschickst, wird höchstwahrscheinlich gleich entsorgt.


Du kannst trotzdem etwas tun: Verzichte auf die neuen Schuhe, wenn du andere hast, in denen du genauso gut laufen kannst! Und wenn doch Sneaker, dann frage doch mal gezielt nach einer ökologischen Variante. Die enthalten Kork, Biobaumwolle, recycelte Kunststoffe (z. B. alte PET-Flaschen), pflanzlich gegerbtes Leder, Hanf. Da tut sich im Moment viel. Ja, sie sind teurer, aber vielleicht hast du ja ein bisschen Geld zur JugendFEIER bekommen. Es wäre gut angelegt!

Hier erfährst du mehr zum Thema:

https://www.focus.de/perspektiven/welt-retten-kolumne/kolumne-in-kleinen-schritten-die-welt-retten-adieu-geliebte-sneaker-wer-fuers-klima-kaempft-sollte-ueber-seine-schuhe-nachdenken_id_11711880.html
(zuletzt abgerufen am 14. März 2023)

https://kinder.wdr.de/tv/neuneinhalb/sendungen/umwelt-und-klima/sendung-sneaker-fuer-die-tonne-warum-turnschuhe-ein-umweltproblem-sind-100.html
(zuletzt abgerufen am 14. März 2023)


Unsere Quellen für die Seite im Buch:

https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/wochenende-gesellschaft/nachhaltigkeit-von-sneakers-aktivistin-unsere-sneakers-sind-eine-umweltkatastrophe
(zuletzt abgerufen am 14. März 2023)

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